Ich hatte es schon einmal erwähnt: Wenn ich, wie schändlicherweise auch in den letzten Wochen, nichts Neues in meinen Blog schreibe, dann kann das verschiedene Ursachen haben. Eine mögliche Hauptursache ist, dass einfach nichts Erzählenswertes passiert. Eine andere, dass zu viele Dinge passieren und ich nicht dazu komme, zu schreiben. Im derzeitigen Fall gilt glücklicherweise Letzteres. Und deshalb gibt es jetzt einiges aufzuarbeiten, worüber ich euch hier gerne einen kleinen Überblick verschaffen möchte. Eine Art Probehäppchen also, für die Dinge, die da kommen mögen.
Die „Feria de Artesania“, eine kleine Landwirtschafts- und Handwerksmesse aus dem guten alten Asturien fand am Wochenende nach Pfingsten statt. Hier in Spanien ist Himmelfahrt nämlich kein gesetzlicher Feiertag. Also feiern wir einfach ein paar Tage später.
Am „Martes de Campo“ hingegen, dem Dienstag nach dem Pfingstwochenende, dürfen die Einwohner Oviedos zuhause bleiben. Er hat hier in Oviedo eine lange und schöne Tradition. Welche genau, erfahrt ihr im entsprechenden Artikel.
Weiterhin musste ich in den letzten Wochen Abschied von einigen guten Freunden nehmen, die aus deutschsprachigen Landen kommen und ein paar Monate hier verbracht haben. Diese meine sogenannten „Stammtischfreunde“ sind inzwischen fast alle auf der Heimreise oder schon zuhause angekommen. Hoffen wir, dass bald andere austauschfreudige Menschen folgen, sodass wir dienstagabends wieder eine neue Runde aufmachen können.
Damit bin ich schon wieder am Ende meines Ausblicks angelangt und beginne nun, wirklich zu schreiben. Viel Spaß beim Lesen!
nadinemes am 14. Juni 12
|
Permalink
|
0 Kommentare
|
kommentieren
Ich bin unter die Künstler gegangen. Also neuerdings unter die malenden Künstler, die mit nur vier verschiedenen Farben ganze Welten auf eine Leinwand zaubern können. Natürlich befinde ich mich derzeit noch im Anfangsstadium, in dem es unmöglich ist, den gleichen Farbton noch einmal zu produzieren, den Pinsel so aufzusetzen, dass der Pinselstrich mir gefällt und die Wassermenge immer zu gering oder groß ist, um die Farbe vernünftig aufzutragen.
Erste Malversuche - meine Landschaft ist rechts. Die linke Staffelei gehört zu einer Dame, die stets in Kostüm und Pumps zum Kurs kam. Bemerkenswert, wenn man bedenkt, wie viele Stunden man vor so einer Leinwand steht...
Trotzdem bin ich zufrieden mit dem Ergebnis des zehnstündigen Malkurses, den ich in der letzten Woche absolviert habe. Ich habe viel gelernt. Nicht nur mein Wortschatz hat sich erweitert im Bereich Farben und Malerei, ich habe auch ein paar technische Tricks und Kniffe mitgenommen, die der professionelle Maler und Zeichenlehrer unserer siebenköpfigen Gruppe bereitwillig mitgegeben hat.
Der Maler und Erfinder von Malkursen in Einkaufszentren - so spart man sich die Werbung für den Kurs...
So weiß ich inzwischen, dass die Grundfarben der Malerei nicht etwa Gelb, Blau und Rot sind, sondern dass die letztere Farbe eben eigentlich Magenta sein muss – wie auch auf der Druckerpatrone oder dem großen Telekom-T. Unser allseits bekanntes, schönes Blutrot entsteht bei der Mischung eben jenes Magentatons mit einem Hauch gelber Farbe. Außerdem habe ich gelernt, dass die Farben der vorderen Bildebene besser kein Weiß enthalten sollten, damit sie stark und kräftig leuchten, während in den hinteren Bildebenen durch Beimischen einer oder mehrerer Pinselspitzen der weißen Farbe ein Eindruck der Ferne erweckt wird. Und wenn man versucht, möglichst natürlich wirkende Farben zusammen erzeugen, sollte man immer etwas von jeder der drei Grundfarben mit drin haben. Daraus folgt, dass das Grün einer Wiese oder eines Baumes eben nicht nur aus Blau und Gelb besteht, sondern auch ein Klecks Magenta mit rein gehört. Auch das klassische Himmelblau kann nicht nur einfach aus Weiß und einem Bisschen Blau gemischt werden, hier muss ebenfalls etwas Magenta dazu. Und dann von oben nach unten absteigend mit etwas Weiß aufhellen – schon hat man den schönsten Sommerhimmel.
Der Rest ist dann Erfahrung. Ein paar Pinselübungen hier, ein paar Korrekturen dort, ein paar Konturen an den Steinen, ein bisschen intensivere Farben in diesem Bereich – solche Hinweise des Mallehrers helfen ganz erheblich weiter, um aus einer sorgsam gefertigten Bleistiftzeichnung ein fertiges Acrylbild zu kreieren. Dass es trotz allem nicht perfekt sein kann, brauche ich nicht zu betonen. Dafür fehlt dann doch noch etwas Übung. Aber für einen ersten Eindruck des Malerlebens reicht es aus. Oder was meint ihr?