Martes de Campo
„Was ist das denn?“, wird sich hier jeder Deutsche fragen, aber sicherlich wissen auch einige Spanier damit nichts anzufangen. „Felddienstag“ ist nämlich einer dieser Feiertage, die auf bestimmte Regionen begrenzt sind, in diesem Fall auf Oviedo. So kommt es, dass rund um Oviedo jeder arbeiten muss und wir in der Mitte sitzen und uns über einen freien Tag an der Sonne freuen können.

Ich hätte ja auch die Möglichkeit, an den Strand zu fahren und mir die Sonne auf den Pelz brennen zu lassen, aber meine Haut beschwert sich noch immer über den letzten Sonnenbadetag, sodass ich ihr erst einmal eine Auszeit gönne. Stattdessen lasse ich mir den traditionellen Martes-de-Campo-Ausflug vorleben und tauche auch gleich ins Erlebnis mit ein. Dafür grundlegend ist zunächst einmal das sogenannte „Bollo Preñado“, ein mit Chorizo gefülltes Brötchen – „Schwangeres Bällchen“ genannt – und natürlich ein paar Flaschen Sidra.


Am "Martes de Campo" ähneln die Parks in Oviedo jenen im sommerlichen Berlin - nur, dass hier auch Sidraflaschen neben die Picknickdecke stehen...

Besonders begeistert bin ich, als ich mit meiner kleinen Tüte vom Bäcker im Park ankomme und alles bestens vorbereitet finde. Nicht nur Sidra und Bier stehen in den Kühltaschen bereit, auch Gläser wurden mitgebracht, Flaschenöffner, Chips, Flips, Sonnencreme und Handtücher zum Sitzen. So viel Organisation hatte ich für solch einen Tagesausflug gar nicht erwartet, aber ich genieße das gemütliche Zusammensein mit Freunden an einem warmen, sonnigen Tag – im Schatten natürlich. Als es langsam kühler zu werden beginnt, wandern wir weiter zur nächsten Kneipe, wo wir den Abend zur Nacht machen und langsam ausklingen lassen. An solche Traditionen kann ich mich gerne gewöhnen...