Zumindest kommt es mir manchmal so vor, wenn ich aus unserem kleinen hellen Wohnzimmer aus dem Fenster in Richtung Gebirge schaue. Dort nämlich steht eine riesige Jesusfigur, die ganz Oviedo überschaut und des Nachtens durch kräftige Scheinwerfer bestrahlt überall zu sehen ist.
Oviedo selbst hat sich bei meiner Ankunft von seiner besten Seite gezeigt. Während es gegen vier Uhr nachmittags in Madrid noch 25 Grad und eitel Sonnenschein gab, tauchte der Flieger nach Oviedo bei Landen durch dicke Wolken hindurch, die sich über dem Land ergossen. Dafür war der Wochenanfang umso schöner. Bei einem ersten Rundgang in meinem neuen Wohnort war der Himmel wieder blau, die Straßen gut gefüllt mit dem spanientypischen Geschnatter und überall lag das Gefühl von Urlaub in der Luft. Natürlich können wir uns derzeit noch nicht auf die faule Haut legen. Obwohl unsere Wohnung vollmöbliert ist, fehlte es natürlich hier und da noch an Kleinigkeiten. Daher ging es erst mal zum nahegelegenen IKEA – dem einzigen (!) hier in Asturien. Außerdem sind wir seit Dienstag offiziell in Oviedo angemeldet, haben bereits den Kühlschrank und Vorratsschrank gefüllt und einen Internetanschluss beantragt. Das wird auch Zeit, denn bei der Suche nach einer guten WLAN-Verbindung in der Stadt waren wir leider nicht sehr erfolgreich. Am Busbahnhof, der nur wenige Minuten von uns entfernt liegt, hat man manchmal Glück, was das angeht. Allerdings ist es nicht der Bahnhof, der mit Internet ausgestattet ist, sondern die Busse selbst. Sobald also ein entsprechendes Gefährt im Busbahnhof einfährt hat man genau so lange Zeit, seine Verbindung aufzubauen, bis die Passagiere ihre Koffer verstaut und eingestiegen sind. Sobald er wegfährt, ist der Traum wieder vorbei. Wie lange das dauert? Schätzungsweise 2 Minuten. Bei der langsamen Verbindung gerade genug Zeit, um das Postfach zu öffnen, eine Mail zu schreiben und kurz vor dem Senden mit der Faust auf die Bank zu schlagen, weil der Bus schon wieder abgefahren ist. Zumal diese Möglichkeit einen auch zu merkwürdigen Verhaltensweisen veranlasst – etwa, auf dem gesamten Busbahnhof auf und ab zu gehen, um zu sehen, wann der nächste Bus kommt, ob dieser Bus „WIFI“ hat und den Laptop im Stehen immer wieder eine neue Verbindung suchen zu lassen. Ich nenne das jetzt mal „WIFI“-Hopping. Und ich kann euch sagen, diese neue Sportart macht keinen Spaß!
Erste Eindrücke von Oviedo:
nadinemes am 11. August 11
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