Freitag, 3. Februar 2012
Besuch aus Deutschland
Ich habe Besuch bekommen! Der erste, um genau zu sein. Meine Eltern haben nun doch das Rennen gemacht und das, obwohl ich schon seit fast sechs Monaten hier in Asturien bin. Aber in Deutschland können nur wenige so wie hier einen Tag vorher Urlaub beantragen. Da muss man schon längerfristig planen und so kommt es dann, dass der Besuch auch mal genau in die Wintermonate fällt. Aber umso besser! Denn hier ist es derzeit zwar ziemlich regnerisch, die Temperaturen sind jedoch noch nicht unter null Grad gesunken. Die Tageshöchsttemperaturen halten sich stattdessen zwischen fünf und zehn Grad, was vielen in Deutschland vermutlich gerade wie Sommer vorkommen muss. Die Spanier meckern aber trotzdem über die vermeintliche Kälte. Deswegen leiste ich fleißig Aufklärungsarbeit und mache jeden, der sich beschwert, darauf aufmerksam, dass es in Deutschland viel kälter ist. Übrigens: In Moskau sind gerade minus zwanzig Grad. Es könnte eben immer noch schlimmer kommen...

Wir jedenfalls haben das verlängerte Wochenende gut genutzt. Es ging in die Berge, es ging ans Meer, es ging dorthin, wo man die Berge und das Meer gleichzeitig betrachten kann. Den Regenschirm immer im Anschlag marschierten wir durch Oviedo, wo ich mal wieder meine Orientierungslosigkeit unter Beweis stellen konnte. Natürlich durften auch die wunderbaren Köstlichkeiten aus der asturianischen Küche nicht fehlen: Weiße Bohnen gekocht mit würziger Chorizo, Blutwurst und magerem Speck, Kalbsfilet in Käsesoße, Fisch, bei dem allerdings das nach Meinung der Spanier beste, nämlich die Schrimps und die Muscheln, auf dem Teller blieb und natürlich ein feines Glas Sidra, traditionell eingeschenkt mit der Flasche über dem Kopf und dem Glas an der Hüfte.

Nahe der Höhle von Tito Bustillo philosophierten wir darüber, wozu die Urmenschen wohl all diese Bilder an die Wand gemalt hatten und wer sich wohl alles einen Scherz erlaubt und im Nachhinein was hinzugefügt hatte. Und am Strand von Gijón lustwandelten wir die Promenade entlang, besahen uns die „Skyline“ der eben nicht ganz Hauptstadt von Asturien und schlossen den Abend gemütlich mit heißer Schokolade und Kaffee ab – zu sechst diesmal, wohlgemerkt.




Auch in Asturien liegt Schnee - aber nur ganz weit oben




Die Jesusstatue in Naranco einmal bei Abenddämmerung




Auch wir genießen den Ausblick auf die Stadt




El Fito - Aussichtspunkt




Eine Burg in Las Caldas - das letze Mal haben wir sie nicht gefunden, sie hatte sich gut getarnt...




Cangas de Onis - Eine Brücke von Römern gebaut und im Mittelalter erweitert