Dienstag, 6. Dezember 2011
Das gibt’s doch nur im Märchen!
Eine Woche ist es schon her, dass die neue Ausstellung: „El mundo de los cuentos“ (Die Welt der Märchen) in der Casa de Cultura de Grado eröffnet wurde. Sie ist schön geworden, besonders deswegen, weil sie klein ist und sich vorrangig an Kinder richtet. Entsprechend waren die Vorbereitungen auch längst nicht so aufwändig, wie die für die „Geheimnisse deutscher Autoren“. Acht kleine Poster erzählen in wenigen Sätzen über die Besonderheiten der Literaturgattung: Märchen. Dazu gibt es einiges an Büchern zum bestaunen, zum stöbern, zum lesen und ausleihen. Und natürlich: Luftballons! Die waren ja sowieso das Highlight der Eröffnung, die wir sinnigerweise mit einer Märchenstunde verbunden hatten. So konnten die Kinder das gehörte nach der Geschichte auch gleich in der Ausstellung vertiefen. Ich sage: ‚konnte’, denn ob sie das tatsächlich gemacht haben, kann ich kaum beurteilen.


Das Kaminzimmer ist für eine Märchenausstellung doch wohl bestens geeignet


Dieses Feuer entspricht allen Sicherheitsbestimmungen

Einigen Eindruck muss aber zumindest die Pressemitteilung gemacht haben, die mein Chef an sämtliche Zeitungen, Radios und ans Fernsehen geschickt hatte. So klingelte dann bereits am Mittwoch das Bibliothekstelefon und ich, nichtsahnend, hörte mich plötzlich mit einem Radiomoderator sprechen. Er würde gerne ein Interview mit mir machen und das ganze dann in seiner Sendung ausstrahlen, sagte er. Und ich, völlig überrumpelt, verschob den Termin von hier auf jetzt lieber erst mal auf den Folgetag. So konnte ich mich erst mal von dem Schreck erholen, meinen Chef anfauchen, warum er mir nichts gesagt habe (er selbst wusste allerdings auch nichts darüber) und mich eingehend auf die möglichen Fragen vorbereiten. Donnerstag um 11. Uhr riefen sie dann erneut an. Plötzlich wusste ich, wie sich die armen Kandidaten bei „Wer wird Millionär“ immer fühlen. Denn wenn es darum geht, das eigene Wissen oder Unwissen der ganzen Welt preiszugeben, wird auch mir ganz schön mulmig. Kurz und gut: Als ich das Interview dann abends um sieben im Radio hörte, hatte ich das Gefühl, nur Quatsch geredet zu haben. Allerdings waren sowohl der Moderator, als auch meine bessere Hälfte der Meinung, es sei absolut in Ordnung gewesen. Und in diesem speziellen Fall, glaube ich ihnen sehr gerne.