Sonntag, 27. November 2011
Advent, Advent, ein Lichtlein brennt...
Natürlich auch hier. Zumindest bei uns in der Wohnung. Denn die Tradition des Weihnachtskranzes mit seinen vier Kerzen, die jeden Sonntag angezündet werden, ist in Spanien kaum bekannt. Kränze gibt es hier zwar auch, aber nur, um sie an die Tür zu hängen, wie man es auch aus dem amerikanischen Fernsehen kennt.
Aber ohne Weihnachtsschmuck geht es nun mal nicht. Besonders, wenn das Wetter draußen eher an einen kommenden Frühling erinnert, als an Weihnachten.

Insofern musste ich mir einiges einfallen lassen, ein paar passende Kerzen und den richtigen Schmuck zu finden, um unserem Heim ein bisschen Weihnachtsstimmung einzuhauchen. Theoretisch könnte man ja auch einen Kranz selbst binden, aber hier ist das massenhafte abholzen von Bäumen zur jährlichen Weihnachtsdekoration verboten und daher kommt man hier auf keinen grünen Zweig in Punkto Tannengrün. Unsere Lösung: IKEA. Denn IKEA hat doch wirklich alles, was man dafür braucht. Von den Kerzen über passende Kerzenschalen bis hin zum dekorativen Bambusteller. Und mit ein bisschen Kreativität entsteht aus diesen und anderen Materialien auch ein ganz ansehnlicher Adventskranz, den wir heute gleich bei gutem Essen mit den „Schwiegereltern“ einweihen konnten.


Ein Adventskranz der innovativeren Art

Vorher musste ich aber noch unseren Baum zusammenbauen. Ja, ihr habt richtig gelesen: Zusammenbauen. Denn natürlich bezieht sich das Abholzverbot, das hier herrscht, nicht nur auf Tannengrün, sondern auch auf ganze Tannenbäume. Entsprechend ist es also auch unmöglich, sich einen echten Weihnachtsbaum ins Wohnzimmer zu stellen. Dafür haben die Spanier ein sehr großes Angebot an künstlichen Bäumen. Von absolut künstlichen, mit roten, weißen oder sogar schwarzen (!) Nadeln über recht schöne Tannen bis hin zu denen in Kiefernoptik, die wirklich täuschend echt aussehen. Zumindest, wenn sie nicht gerade in Einzelteilen vor einem liegen.


Ein Baum in Einzelteilen

Denn solch ein Baum will erst mal zusammengeflickt werden. Ich hatte die Ehre, den Ständer aufzufalten, den Stamm einzuschrauben und ganze 42 geplättete Äste auseinanderzubiegen und in die vorgesehen Löcher zu stecken, bevor ich die schon vorgefertigte Spitze aufsetzen konnte.


Und so sieht der Baum dann fertig aus

Währenddessen stand meine bessere Hälfte geduldig in der Küche und kochte sage und schreibe 2 Stunden lang für uns und unsere Gäste. Man merkt schon, mit traditionellen Rollenverteilungen haben wir es nicht so.
Und nach dem Essen und Verabschiedung von seinen Eltern ging es dann an das gemeinsame Schmücken. Mit großem Erfolg, wie ich finde!


Der Baum steht, Weihnachten kann kommen